Schlag auf Schlag, wohin will Braunschweig?

Im Lokalteil der Braunschweiger Zeitung vom 23.10.2013 lohnt es sich allemal einen hervorragenden Kommentar von Jörg Fiene zum erneuten  Interview-Forum der Braunschweiger Zeitung zu lesen. Er bringt einiges auf den Punkt. So z.B.: „Diese Stadt hat so viele starke Seiten- und in ihnen schlummern Potentiale von großer Anziehungskraft! Was meint er damit? Konnten Wissenschaftsstadt, Eintrachtstadt, beinahe Kulturhauptstadt“ nicht gut vermarktet werden?

Anschließend die Podiumsdiskussion: Fünf Herren und eine Dame waren zum Gespräch eingeladen. Schlag auf Schlag fand in der alten nun neuen Maschinenhalle des ehemaligen FBZ statt.

Am Geld mangelt es bei der städtischen Werbung. Allerdings gehen schon fast 2 Millionen in das Stadtmarketing. Wahrscheinlich ist es der neuen Position geschuldet, dass Herr Leppa, bisher Chef des Stadtmarketings, demnächst als Wirtschaftsdezernent bescheiden auftrat, also in völlig anderer Verantwortung. Er meinte: Durch die andere Ratszusammensetzung, wird es keine Umverteilung geben.

In Österreich werde die Werbung von denen bezahlt, die von ihr profitieren. So auch Hotels und Gastronomien. Leppa deutete schon vorsichtig für 2017 an: 500 Jahre Reformation soll beworben werden.

Herr Wizlaw Putzia, Inhaber vom City Hotel und des Stadtpalais und Vorsitzender des Arbeitsausschusses Tourismus, ATB wollte, dass sich die Stadt besser vermarktet. Kein Marketing ohne Geld. Die Stadt hat Einnahmen durch die Kongresse.

Frau Dr. Karen Oltersdorf, die Geschäftsführerin des Haus der Wissenschaft wies darauf hin die Gegenwart auch darzustellen. Die interessiert die vielen jungen und klugen Menschen in unserer Stadt.

Marketing für die Stadt lohnt sich, meinte Joost Schmeulders, Geschäftsführer des neuen Steigenberger Hotels. Ich wusste nicht, dass Braunschweig so schön ist, sagen viele seiner Gäste.

Fehlende Hotelzimmer beklagte der Geschäftsführer  der Stadthallen Beteiligungsgesellschaft. Nun kann er sich freuen, es wird Hotels genug geben. Es muss klar sein, das Geld für das Stadtmarketing zahlen zum großen Teil die Bürger unserer Stadt.

Am erfreulichsten wirkte Michael Schacke, er ist Inhaber und Geschäftsführer von Undercover. Er stellte keinerlei Forderungen, verwies auf völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten wie Klassik im Park und vieles anderes hin. Er findet Braunschweig spannend und interessant. Jedoch sprach er von einem rückwärtsgewandten Veranstaltungskonzept und wollte einen ebenso großen Saal, wie diese Halle im Hotel, nur für ein anderes Publikum, nämlich ein junges. Er erwähnte das alte FBZ mit seinen zahlreichen Veranstaltungsmöglichkeiten und einem passenden Saal. Seine Forderung: Braunschweig muss in Zukunft jüngere Themen besetzen.

Zurück zum Kommentar von Herrn Fiene. Seiner Meinung nach ist unklar, wen die gewerbsmäßigen Gastgeber nach Braunschweig locken und ansprechen wollen. Es geht hier offenbar um ein Publikum, das ein paar mehr Euro in der Tasche hat. Deutlich erwähnt Herr Fiene, das anspruchsvolle und viel zu teuer aufgearbeitete Themenjahr 1913. Was wird nachhaltig in den Köpfen bleiben? Um ein ähnliches Publikum geht es hier schon viele Jahre. Aber eben immer um Großprojekte.

 Es war eine interessante Veranstaltung, und die BZ macht das sehr gut. Wo aber waren die hiesigen Kulturpolitiker?

 


Kommentare   
 
-1 #1 Werner Busch 2013-10-24 13:04
Quo vadis Brunswiek: Thesenreihe auf www.reformationsdekade.de