Die Krakenarme der Medienmultis

Aus Kontext:

Nur Vielfalt kann gewährleisten, dass wir uns gemäß Grundgesetz frei und ungehindert aus verschiedenen Quellen informieren können. Doch von diesem Ideal ist unsere Presselandschaft weit entfernt. Statt Pluralität herrscht öde Einfalt – gedruckt oder im Internet. Großstadtregionen mit zwei oder mehr Medienhäusern, die wirklich miteinander konkurrieren,  sind selten geworden. Stattdessen hat sich bei den Mediennutzern nach  dem Zweiten Weltkrieg die Meinung verfestigt, Massenmedien müssten  möglichst parteipolitisch neutral (“unparteiisch”), wirtschaftlich unabhängig und damit bei allen Themen stets “objektiv” sein – welch ein  weltfremder Blödsinn …

Foto: w.r.wagner  / pixelio.de                                    

Der Blick auf einen Pressekiosk täuscht Vielfalt vor, die nicht  existiert. Hinter dem bunt erscheinenden Blätterwald stecken in Wahrheit vorwiegend zehn führende Medienhäuser. Sie beherrschen das  Milliardengeschäft der Massenmedien – von Zeitungen über Zeitschriften bis zu Hörfunk und Fernsehen…Die Folge dieses Meinungs-Oligopols: So  ziemlich jeder Erwachsene kommt regelmäßig mit den mächtigen Meinungsmachern in Kontakt, ohne sie als Ganzes wahrzunehmen …

Publizistisch haben heute vermutlich kaum hundert Multimillionäre sowie einige Funktionäre und Spitzenpolitiker der öffentlich-rechtlichen Anstalten das Sagen. Ihr Geld und Einfluss bestimmen die Richtung.