Neue Umweltzeitung erschienen: Prima Klima
- Samstag, 07. Juli 2012 23:23
- Stefan Vockrodt
„Rio+20“ – besser wäre „Rio-20“, da man bis auf einige soziale Aspekte bei diesem Weltgipfel weit hinter das Jahr 1992 zurückgefallen ist, ist vorbei und nicht nur deshalb herrscht gerade kein prima Klima in der Region, weniger wegen des regnerischen Junis, eher aufgrund der Klimaschutzpolitik in Bund und Region. Denn was global vermurkst wird, findet seinen Widerhall in der aktuellen Politik von Bund, Land und Kommunen. Braunschweigs OB geriert sich als Vorkämfper gegen Windmühlenflügel, die Bundesregierung kürzt die Fördersätze für die Photovoltaik, zugleich will sie für ihre Energiewende neue „Stromautobahnen“ bauen, Höchstspannungsleitungen, die den Strom nach Süden bringen sollen, den in Süddeutschland durch die bevorstehende Abschaltung von Atomkraftwerken nun riesige Off-Shore-Windparks von der Nordsee ersetzen sollen. Das ist im Sinne der großen Energieversorger, aber ist das auch im Sinne von Ökologie und Klimaschutz? Keineswegs – gerade die dezentrale Struktur der erneuerbaren Energien gebietet auch ihre dezentrale Nutzung. Und wo im Norden On-Shore-Windparks schon heute manches fossile oder nukleare Großkraftwerk ersetzen, können dies im Süden durchaus Solaranlagen tun.
Das Titelthema der neuen Umweltzeitung beleuchtet die regionalen Projekte und Widrigkeiten beim Klimaschutz. Da sind nicht nur regionale Handwerker und Solarfirmen von den Kürzungen betroffen, teilweise wohl auch existenziell bedroht, da wehren sich auch Bürger gegen die Ausweisung von Vorrangflächen für neue Windparks durch den ZGB. Und da arbeiten inzwischen in drei Städten der Region kommunale Klimaschutzmanager, deren jede und jeder ein anderes Aufgabenprofil und andere Kompetenzen hat. Dass Klimaschutz weit mehr erfordert als eine rein technologische Energiewende, beleuchten wir ebenfalls, wieweit der Naturschutz auch ein Beitrag zum Klimaschutz ist und wie es in der Landwirtschaft aussieht.
Der Hintergrund fällt hingegen eher aus dem Rahmen dessen, was Sie von uns an Zumutungen gewohnt sind: Andreas Kothe* setzt sich in seinem kleinen Essay mit Ökologie und Kunst auseinander und endet mit einem Aufruf an alle, die es betrifft oder betreffen sollte.
Natürlich lässt niemanden der Wechsel im Umweltressort wirklich kalt. Was vom geplanten „Endlagersuchegesetz“ zu halten ist, lesen Sie ebenso wie über Herrn Altmaiers viel beklatschten Antrittsbesuch in ASSE II. Und wie immer haben wir Buchtipps für Sie. Wie Sie mit Ihrem Computer Strom sparen können und was Hummeln so alles tun, können Sie ebenfalls in dieser Umweltzeitung lesen.
Inhalt siehe Umweltzeitung