Schluss mit engstirniger Kulturpolitik und "Fürstenevents"

LINKE mit Ratsantrag zur geplanten Jubelveranstaltung Welfenhochzeit

Unter dem Titel "1913-2013 Geschichte statt Geschichten" beantragt die Linksfraktion im Rat der Stadt Braunschweig, dass die geplante Jubelveranstaltung zur Hochzeit von Viktoria Luise von Preußen und Ernst August von Hannover inhaltlich und organisatorisch erheblich verändert wird. So soll bereits die Konzepterstellung nicht vom ehem. Berliner Landeschef der CDU, Prof. Christoph Stölzl, erfolgen, sondern von parteiunabhängigen Fachleuten, die den nötigen Sachverstand besitzen. Im Zentrum der Veranstaltung sollen die Verhältnisse der gesamten Bevölkerung stehen und es soll erforscht werden, warum der Adel bis in die heutige Zeit glorifiziert wird. Außerdem sieht DIE LINKE. eine Veranstaltung dieser Dimension, an der bereits jetzt ein hohes öffentliches Interesse besteht, nicht als Geschäft der öffentlichen Verwaltung an. Deshalb können die Ratsgremien nicht mit Mitteilungen abgespeist werden, sondern müssen in jeder Projektphase die Verwaltungsvorschläge beschließen.

Dazu erklärt die Ratsfrau der Fraktion DIE LINKE. im Rat der Stadt Braunschweig, Gisela Ohnesorge: "Die alte CDU/FDP-Ratsmehrheit hat uns die Schloss-Stiftung, das Schloss-Museum und die Otto-Ausstellung beschert. Diese Mehrheit ist abgewählt und die "neue offene Ratsmehrheit" sollte auch in der Kulturpolitik neue Akzente setzen und nicht den alten Fürstenunsinn einfach weiterführen."

 


Kommentare   
 
0 #4 Armin 2012-03-12 21:44
Ich finde es bedauerlich, sich über andere Menschen zu stellen und Andersdenkende abwertend als dumm und obrigkeitshörig zu bezeichen. Geschichte hin oder her, es geht auch um Spass, Vergnügen und die Freude an den schönen Dingen. Scheinbar alles Betätigungsfeld er, die einigen unbekannt sind. Die meisten Menschen wissen genau, wie sie ein solches Event zu werten haben!

Eine solche Haltung ist ehrlicher, als irgendwelchen selbsternannten Vordenkern und Selbstdarstellern nach dem Munde zu reden. Manche brauchen halt ein Feindbild, an den man seine eigene Unzufriedenheit abarbeiten kann. Was ist eigentlich die Triebfeder für solch ein Handeln? Eitelkeit? Geltungssucht? Arroganz? Neid?
 
 
 
0 #3 Lilo 2012-03-12 12:02
Vorsicht. Lesen gefährdet Dummheit.

Geht es hier nur um Mode oder trollen Sie hier nur ein wenig rum, Wilma?
Oder geht es hier um 1913 allgemein? Bestand 1913 ausschließlich aus Herzoginnen-Verehrung oder Sissi-Filmromantik? Oder gebe es da mehr zu berichten?
 
 
 
0 #2 Wilma Armbrecht 2012-03-10 13:45
Sind für Euch Hochzeits- und Ballkleider Adelspomp?
Warum feiern Menschen in schönen Gewändern? Warum stehen Frauen auf weiße Hochzeitskleider?

Klar, einige geißeln sich lieber!
Feiert? Lilo in einem Jutesackkleid?? :-))
 
 
 
0 #1 Lilo 2012-03-10 12:08
1913/14 - keine schöne Zeit für die einfachen Leute. Gut ging es nur Wenigen und die gehörten oft zum Adel. Begrüßenswert daher die Geschichtsaufarbeitung. Aber Vorsicht, Volksfest, Touri-Attraktio n & Verkaufsschlager sind schwerlich daraus zu machen. Warum einfache Naturen auf solchen Adelspomp stehen? Weil man durch solche Volksfeste "auch mal dazugehören" kann, ohne Titel oder die Mittel aufbringen zu müssen. Schöne Gesten, Roben etc. anziehender als Arbeiterlos und Armut.
Wer mehr über Stölzl erfahren möchte > Wikipedia.
Der hat schon mal für BS gearbeitet beim Wettbewerb "Kulturhauptstadt". Was dabei rauskam, wissen wir ja. Deshalb eine gute Idee, mal andere Sachverständige da ranzulassen.