Caroline Emcke: „Gegen den Hass“

Da werden in Utrecht in der Straßenbahn drei Menschen erschossen und drei weitere lebens-gefährlich verletzt. 50 Menschen werden von einem mutmaßlich rechtsextremen Australier in Christchurch getötet, 50 weitere verletzt. In Braunschweig haben in 2018 die rechtsextremen Straftaten zugenommen. Da ist so viel Hilflosig-keit, Ohnmacht, Orientierungslosigkeit und Verbitterung unter den Menschen, deren Ursache insbesondere im Erodieren unseres sozialen Gefüges liegt. Immer mehr Menschen gelten als arm. Die Mittelschicht schrumpft. Es entsteht Hass.

„Gegen den Hass“ ist der Titel eine der letzten umfangreicheren Publikationen von Caroline Emcke, die ich in diesem Zusammenhang nochmals zu Hand genommen und gelesen habe. Wo tritt er auf, der Hass und wie wird er wahrgenommen, fragt die Autorin. Sie legt dar, wie er von nationalistischen (Neue Rechte etc.) und fanatisch religiösen (IS) Gemeinschaften verstärkt und zielgerichtet ideologisch missbraucht wird.

Um in Deutschland dem Hass zu begegnen, fordert Caroline Emcke, die plurale demokratische Gesellschaft zu stärken und eine wirksame Politik gegen „Rechts“ umzusetzen. Des Weiteren weist sie darauf hin, dass soziale und ökonomische Missverhältnisse beseitigt werden müssen, und dass Strukturen, Ursachen und Bedingungen von Hass herausgearbeitet und verständlich kommuniziert werden müssen. Und sie appelliert, den zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen den Hass zu verstärken.

Rezension