Stopp in Braunschweig: Europäische Friedensfreunde unterwegs für ein soziales und geeintes Europa

Die Friedenswanderer aus Italien legten in Braunschweig einen kurzen Stopp ein.

Sie sehen sich als Zivilbewegung ohne Parteienbindung - sie treten ein für ein Europa der Menschen und des Friedens - sie sind engagierte Europäer mit italienischer Nationalität!

Das Friedenszentrum begrüßte die italienischen Friedensaktivisten. Hier Gabriele Canstein (links), Elke Almut Dieter (roter Schal), Fritz Walz (rechts) im Gespräch mit einer italienischen Europa-Wanderin. Als Gastgeschenk gab es einen Schokoladen-Friedenslöwen

Rechts die Friedenswanderer und Mit-Initiator Antonio Moresco und in der Mitte Siegfried Mörtl im Gespräch

Analyse und Ziele: Für die "Vereinigten Staaten von Europa- für ein anderes Europa" von Antonio Moresco Seite 1 und Seite 2

Etwa 20 dieser begeisterten Europäer und Europäerinnen aus Italien waren gestern in Braunschweig, im Naturfreundehaus am Südsee zu Gast. Zu Fuss waren sie gekommen aus Paris und wollten weiter nach Berlin. In die Zentren der zwei europäischen Hauptstädte setzen sie die Hoffnung, die europäische Einigung weiter voran zu treiben. Sie sind überzeugt, dass die EU ein großes Friedensprojekt ist, das weiter entwickelt werden muss, damit auch andere Staaten vergleichbare Staatenbünde schließen. Das Friedenprojekt sollte exportiert werden, meinen sie. Doch müsse Europa sozialer gestaltet werden, mehr Kooperation als Konkurrenz. Ein Europa der Menschen müsse endlich her und nicht ein Europa der Banken und Institutionen. Frieden sei auch ein Frage des sozialen Ausgleichs. Wir seien verpflichtet auch ein Europa der Kinder in Gerechtigkeit aufzubauen.

Jedes Jahr wandert REPUBBLICA NOMADE (RN); wie sie sich nennt, an anderen Orten Europas. Immer an Orten politischer Tragweite. So z. B. im vergangenen Jahr 2016 von Triest nach Sarajewo über Srebrenica, oder auch 2013 von Mantua nach Straßburg, wo sie vom damaligen Parlamentspräsidenten Martin Schulz empfangen wurden. Ihre Wanderungen durch Frankreich, Belgien, die Niederlande und Deutschland betrachten die Friedenswanderer wie das Nähen eines Kleidungsstücks. Durch Stich und Faden werden die Staaten zusammengehalten, damit etwas Schönes entsteht.

Gemeinsam für ein soziales und gerechtes Europa

"Wir legen bei unserer Wanderung nur den Samen", so einer der Sprecher, der Schriftsteller Antonio Moresco, aus Mailand. Wir hoffen auf eine gute Entwicklung der Pflanze. Wichtige Dienste, sowohl inhaltlich als auch sprachlich, leistet Siegfried Mörtl auf der anstrengenden Reise zu Fuss. Etwa 200 Mitglieder hat REPUBBLICA NOMADE in allen Teilen Italiens. Sie wurde vor elf Jahren gegründet, um den entwickelten Norden des Landes mit dem unterentwickelten Süden zu verbinden. Die erste Wanderung führte daher von Mailand nach Neapel. Alle können bei der Gruppe mitmachen, nur Rechte wolle man nicht.  Und so findet man alle Berufe bei RN. Junge Menschen und alte machen mit. Mehr als die Hälfte sind Frauen. Man trifft sich einmal im Monat.

Natürlich lernt man bei solchen Wanderung durch Europa viele Menschen kennen. Deutschland, so Antonio Moresco, stellten wir uns anders vor, als wie wir es heute sehen. Wir dachten, entsprechend der Vorurteile, dass die Menschen in Deutschland kalt und hart sind. Das Gegenteil haben wir bisher erlebt: Eine große Wärme und Freundlichkeit empfing uns. Beim Laufen kommt man "an den Bauch des Landes" so Antonio.