Naziterror – Unbekannte beschädigen KZ-Gedenkstätte Schillstraße in Braunschweig

Nur wenige Tage nach der Gedenkveranstaltung zum Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, am 08. Mai, haben Unbekannte die KZ-Gedenkstätte in der Schillstraße in Braunschweig großflächig mit Hakenkreuzen, NS-Schmierereien etc. verwüstet und Teile der Gedenkstätte massiv beschädigt.

Schon während der Veranstaltung am 08.05. hatten stadtbekannte Nazischläger zu provozieren versucht. Der jetzige großflächige und schadensträchtige Angriff auf diese wichtige Einrichtung überschreitet alles, was bisher an rechtsextremen Schmierereien in Braunschweig vorgekommen ist.

Der Anschlag reiht sich ein in die Reihe der regelmäßigen Beschädigungen der „Stolpersteine“ vor Häusern, die früher von Juden bewohnt wurden, in das zunehmenden Aufkommen rechtsextremer Aufkleber und Hakenkreuzkrakeleien im öffentlichen Raum.

 Sebastian Wertmüller von der Gewerkschaft ver.di fordert die Öffentlichkeit auf, sensibler auf derartige Signale zu reagieren: „Informieren Sie die Polizei und die Stadt, damit diese verbotenen Symbole wieder schnell aus der Öffentlichkeit verschwinden! Entfernen Sie derartige Aufkleber, machen Sie Nazisymbole unkenntlich.“

An die Stadt richtet Wertmüller die Aufforderung, eine Sammelmailadresse einzurichten, an die Bürgerinnen und Bürger das Aufkommen derartiger Symbole melden können. Schließlich handele es sich nicht nur um Sachbeschädigungen, sondern um das öffentliche Präsentieren von Zeichen verbotener Organisationen, deren Verbreitung und Zurschaustellung ebenfalls verboten sei.

In Verbindung mit der Vielzahl rassistischer und nazistischer Vorkommnisse in den letzten Monaten erwartet ver.di mehr Wachsamkeit und eine intensivere Gegenöffentlichkeit. Wertmüller: „Wer die Demokratie schützen und stärken will, muss diesen Nazis das Handwerk unmöglich machen. Da sind alle gefragt: Die Zivilgesellschaft, die Verwaltung, die Polizei und natürlich jeder Bürger und jede Bürgerin.“

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