Mach was zählt!

So kann man es hunderttausendfach an den Wartehäuschen und Straßenbahnen des Öffentlichen Nahverkehrs lesen und überlegen, ob die mangelhafte Zeichensetzung „volkstümlich“ sein und bestimmte Schichten ansprechen soll. Immerhin ist in einem dieser Werbespots von Kraft die Rede, die man nicht durch Bodybuilding gewinnt. Nein, wahre Kraft gewinnt man einzig und allein im echten Kampf, nämlich bei der Bundeswehr, die für diese Werbung verantwortlich zeichnet. Und sie allein, d.h. der Dienst bei ihr, ist das, was „zählt“. Krankenschwester, Altenpfleger, Lehrerin – ihre verantwortungsvolle, an der Gemeinschaft orientierte Arbeit „zählt“ nicht. Stattdessen wird das Ideal des Machos propagiert. Oder soll man sagen: des Western-Helden, der außerhalb der Gesellscbaft steht?

Die Bundeswehr sucht und findet neue Aufgaben: für Piloten am syrischen Himmel oder für Soldaten im asymmetrischen Krieg in Mali. Und dafür wirbt sie Leute an, die das friedliche zivile Leben verachten.

Soll sich die diffamierte Zivilgesellschaft das gefallen lassen?