"Mit Peer wird`s schwer"

Aus dem "Freitag" von Christoph Butterwegge

"Strategie Soziale Gerechtigkeit ist für die SPD das zentrale Wahlkampfthema. Schade nur, dass ihr Spitzenkandidat Peer Steinbrück ganz anders darüber denkt.

Mit Peer wird’s schwer

"Peer Steinbrück ist Kanzlerkandidat der SPD geworden, weil diese Partei zum gegenwärtigen Zeitpunkt weder über ein Konzept für einen Politikwechsel in Deutschland und Europa noch über eine charismatische Persönlichkeit verfügt, die Angela Merkel ernsthaft Konkurrenz machen könnte. Mit der Ernennung Steinbrücks fiel die deutsche Sozialdemokratie wieder hinter die moderaten Ansätze einer Kurskorrektur nach links zurück. Besonders bedauerlich ist dabei, dass die Partei bei der Bewältigung ihrer Regierungsvergangenheit seit der krachenden Wahlniederlage 2009 ja eigentlich ein kleines Stück vorangekommen war.

Dass sich die SPD in kürzester Zeit und ohne nennenswerten Widerstand seitens ihrer Basisgliederungen auf Steinbrück einschwören ließ, zeigt nur zu deutlich, wie wenig diese Partei aus den Erfahrungen mit ihren Altkanzlern Helmut Schmidt und Gerhard Schröder, aus der Reaktion auf die Agenda 2010 oder die Hartz-Gesetze gelernt hat."