Die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig darf nicht totgespart werden!
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- Veröffentlicht: Freitag, 08. März 2013 20:55
- Geschrieben von ASTA der HBK Braunschweig
Am 20.02.2013 hat das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, damals noch CDU geführt, unsere Hochschule, die Hochschule für BildendeKünste Braunschweig (HBK), zu weiteren Sparmaßnahmen aufgefordert. Diese jüngst gestellten Anordnungen beeinhalten Einschneidungen, die im höchsten Maße an den fundamentalen Strukturen unserer Hochschule kratzen. Wir als Studierende sehen die Gefahr, dass dies den Kern der HBK empfindlich verletzten wird. Sollten die geforderten Einsparungen in ihrem Umfang und im statuierten Zeitrahmen zur Umsetzung kommen, sind die Mitarbeiter, die Lehre, und somit die HBK als Institution gefährdet.
Direkte Konsequenzen des Sparplans sind:
- keine Wiederbesetzung für alle ausgeschriebenen bzw. auslaufenden Stellen für Beamte und Beschäftigte
- keine Gast- oder Vertretungsprofessuren
- keine Verlängerung von befristeten Arbeitsverträgen
- pauschal keine Erteilung neuer Lehraufträge
Solche Einschränkungen orientieren sich kompromisslos an pekuniären Bilanzen, ohne ein Auge für die eigentlich zu schützenden Werte zu haben: den Bildungsbetrieb um Wissenschaft und Künste.
Werte, denen sich Verantwortliche im Ministerium nach eigener Erklärung verpflichtet fühlen.
Die Online-Petition gegen die Kürzungen an der HbK findet man hier:
Die HBK beim Rundgang 2008
In ihrer Gesamtheit sind die Sparmaßnahmen verheerend für Lehre und Betrieb. Kündigungen und Streichungen, die nicht auf die Wichtigkeit der jeweils wegfallenden Stelle achten und sich ausschließlich am geltenden Kündigungsrecht fest machen, können keine Lösung sein, um einem so komplexen Organismus, wie dem einer Hochschule, zur Besserung zu verhelfen.
Um der HBK einen wirtschaftlichen und effizienten Betrieb zu ermöglichen, muss sie organisations- und lehrfähig bleiben. Vitale Organe in allen Bereichen von Betrieb, Verwaltung und Lehre schlichtweg absterben zu lassen, ohne mit Vertretungen oder Gastkräften jedweder Art kompensieren zu können, nimmt ihr (der HBK und der Lehre) jegliche Fähigkeit zur Selbstverwaltung.
Ganze Module fallen aus dem Lehrplan, eventuell sogar bereits ab dem SoSe 2013, was oftmals grundlegende und prestigeträchtige Inhalte, und damit Alleinstellungsmerkmale im Vergleich zu anderen Hochschulen, betrifft. Für bereits eingeschriebene Studierende sind solche Einschnitte nicht tragbar, bedeuten sie doch schwerwiegende Eingriffe in Studienstruktur und Betreuung. Für die Hinzugewinnung neuer Bewerber und Bewerberinnen bedeutet sie einen weiteren Rückgang der Bewerberzahlen und betreffen somit das Fortbestehen der Lehranstalten als solche.
Die seit 2005 bestehenden Missstände im Haushalt können und dürfen nicht zu Ungunsten der aktuell und zukünftig Studierenden und nicht um den Preis essentieller Bildungsinhalte behoben werden. Die HBK zu sanieren, kann nicht bedeuten, sie ohne jede Rücksicht auf Flexibilität in der Verwaltung und Vielfalt im Bildungsangebot zu limitieren. Die Konkurrenzfähigkeit der Hochschule zu erhalten ist ein integraler Bestandteil eines jeden erfolgversprechenden Sparplans. Ohne die Freiheit, die Einsparungen im Sinne der Nachhaltigkeit durchzuführen, verfehlen jedwede Initiativen ihr erklärtes Ziel.
Vor dem Hintergrund ihrer Notwendigkeit haben wir Studierenden Geduld und Leidensfähigkeit bei Einsparungen und ihren Auswirkungen auf unser Lehrumfeld bereits desöfteren bewiesen. Die Leitung und Verwaltung der HBK zeigten sich in der Vergangenheit zur Formulierung und Umsetzung von entsprechenden Umverteilungsplänen bereit und bleiben für weitere Verhandlungen offen.
Sollten die notwendigen Schritte nicht neu verhandelt werden und Alternativen zu den Anordnungen gefunden werden, sehen wir Studierenden uns gezwungen, unseren Interessen mit organisiertem Widerstand Gehör zu verschaffen.
Wir bitten die neue SPD/Grüne Landesregierung, diese Sparmaßnahmen rückgängig zu machen und uns ein angemessenes Studium zu ermöglichen.