Fritz Bauer - was erinnert an ihn? Folge 3

Die Serie über Fritz Bauer, den mutigen und großen Juristen in Braunschweig, begann mit den Erinnerungen von Frau Ausmeier, die mit Fritz Bauer als eine der wenigen Zeitzeugen befreundet war. (Folge 1 und Folge 2). Die Folge 3 befasst sich mit dem, was an Fritz Bauer erinnert und was er in unserer Stadt hinterlassen hat.

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Zeitdokument aus der Braunschweiger Zeitung

 

Was erinnert in dieser Stadt an Fritz Bauer? Diese Frage stellt man sich, wenn man über das Leben dieses bedeutenden Braunschweiger Bürgers nachdenkt und berichtet. Zählt man die Jahre, die er in Braunschweig gewirkt hat, kommt man nur auf sieben. Aber nicht die Jahre seines Wirkens in Braunschweig sind entscheidend, sondern was er in den Jahren unter den äußerst widrigen Bedingungen, in denen das Rechtswesen in Deutschland mit überzeugten Nazis belastet war, getan hat.

Bekannt ist der Remer-Prozess, über den schon oft berichtet wurde. "Von den vielen Prozessen in Braunschweig erregte einer besondere – auch internationale – Aufmerksamkeit. Es war der „Remer-Prozess“. Remer, Kommandeur des Wachbataillons „Großdeutschland“, hatte nach dem Krieg die Männer des 20.Juli als „Landesverräter“ bezeichnet und verhöhnt. Fritz Bauer erreichte in dem Prozess eine Verurteilung von Remer und eine Rehabilitation der Männer um Stauffenberg." (Auszug aus einem Beitrag von Udo Dittmann)

Dieser Remer-Prozess mit seinem Urteil kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, weist er doch darauf hin, dass Deutschland gewillt war, das Rechtswesen langsam aufzuarbeiten. Das gelang nur äußerst unzulänglich, weil der politische Wille fehlte. Heute gelten die Männer um Stauffenberg als deutschlands Vorzeigewiderständler und werden am Tag des Attentats, dem 20. Juli jeden Jahres, geehrt. Fritz Bauer zählt also zu den Juristen, die für Deutschland Außerordentliches geleistet haben. Und dieser Impuls ging vom seinerzeit stark nazi-belastetem Braunschweig aus. Was erinnert also an Fritz Bauer in unserer Stadt?

Nur das, was er selbst hinterlassen hat. Eine von ihm initiierte Inschrift, in Marmor gemeißelt, vor der Staatsanwaltschaft am Domplatz, und eine Plastik, vor dem Gerichtsgbäude am Domplatz, die die Justizia mit zwei Menschen in der Waagschale zeigt. Siehe den Blog von Henning Noske vom 13.04.2011.

Zu beachten ist: Er hat sich selbst kein Denkmal gesetzt, Fritz Bauer hat den Braunschweigern und den Deutschen ein Denk-Mal gesetzt. 

Ein Denkmal für Demokratie und Gerechtigkeit

 

 


Kommentare   
 
0 #1 C.Hartung 2011-11-23 16:00
Eine Persömlichkeitstafel auf dem Grundstück Jasperallee 27 erinnert an Fritz Bauer.

Im Internet zu finden auf den Seiten der Stadt Braunschweig unter blik:
http://www.braunschweig.de/kultur_tourismus/sehenswuerdigkeiten/blik/personen/fritz_bauer.html