Das ist Kirche: Together in Christ - Kulturen im Glauben verbunden
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- Veröffentlicht: Montag, 05. September 2016 12:52
- Geschrieben von Marlis Zoschke
Am 4. September, feierten Christen vier verschiedener Nationen einen ökumenischen Gottesdienst in der St. Katharinenkirche.
Die Kirche war gut besucht, es waren alle Altergruppen vorhanden. Pastor Busch begrüßte die Gemeinde in Deutsch und Englisch, und so ging es auch weiter.
Beim Singen wurde es dann recht bunt, denn hier gab es mehr als zwei Sprachen. Mitglieder der Church of Phentacoast from Ghana sangen zwischendurch “This little light of mine”, und man hatte das Gefühl in einem Gospelkonzert zu sein. Es hörte sich wunderschön an, nur leider zu kurz.
So verging dann die Zeit, bis zur Lesung aus dem Matthäus Evangelium.
Den Anfang machte die sympathische Vertreterin vom Chinesisch evangelischen Zentrum.
Die meisten Besucher verstanden jedoch nichts, denn sie sprach ja chinesisch.
Als nächstes war die Vertreterin der Church of Phentacoast from Ghana an der Reihe.
Auch wenn kein Wort verstanden wurde, ist es immer wieder faszinierend, wie sich gläubig schwarze Afrikaner verhalten. Die ganze Art wie sie aus dem Evangelium vorlas, wirkte ehrlich.
Zum Schluss kam dann ein Syrer.
Diese Stimme war aber nicht einschmeichelnd. Man hatte eher das Gefühl, man wird beschimpft. Bei der arabischen Sprache mit den vielen Kehllauten kann man eben nicht zaubern. Die Syrer legen sehr großen Wert darauf, anderen Menschen mitzuteilen, dass sie Christen sind, wenn sie es sind. Wer schon einmal in Syrien war, wird immer wieder auf Menschen treffen, die einem Europäer das christliche Zeichen der Kopten zeigen, welches am Handgelenk tätowiert ist. Die syrischen Christen treffen sich genauso wie die Gemeinde der Chinesen und der Church of Pentacoast in den Räumlichkeiten der Katharinen-Gemeinde.
Die Predigt hielt Pastor ,Michael Thiel, aus Hermannsburg,
Pastor, Michael Thiel, Direktor des Ev.-luth. Missionswerkes, predigte in Englisch und in Deutsch. So ganz einfach war das Predigen allerdings nicht , denn die ganz kleinen Kinder machten sich immer wieder bemerkbar und das recht energisch. Auffallend aber war eine Frau aus Ghana, die fast regungslos auf ihrem Platz saß und der Predigt zuhörte. Das bestätigte auch wieder die Erkenntnis, dass für die schwarze Bevölkerung die Kirche von großer Bedeutung ist; und die Kirchenlieder singen sie sowieso am schönsten.
Das Vaterunser sprachen alle in der Muttersprache und es ist interessant zu sehen, dass Christen aus den unterschiedlichen Kulturkreisen auch unterschiedlich beten. Afrikaner und Chinesen standen still, und es waren keine Besonderheiten zu sehen. Die Syrern standen die meiste Zeit mit verschränkten Armen, stützten sich auf die Kirchenbänke oder betrachteten auch ihre Umgebung. Eine Frau hätte Muslimin sein können, doch zum Ende des Gebetes bekreuzigte sie sich. Das war wieder eine Erfahrung, dass Christen aus unterschiedlichen Kulturkreisen auch verschiedene Rituale haben.
Den Abschlusssegen sprach die Pröbstin, Frau Hirschler.
Die Kinder waren am Schluss des Gottesdienstes froh sich wieder ungezwungen benehmen zu können. Leider fiel für sie aufgrund des regnerischen Wetters die Hüpfburg ins Wasser.
Besonders angenehme sind immer die Spezialitäten zum Essen. Spezialitäten gab es aus aus Syrien, Ghana, China und Deutschland. Die Menschen aus diesen Ländern, ihre Gäste und weitere aus Kamerun und dem Iran hatten gemeinsam ihren Spaß.
Die Chinesen waren eine große Gruppe, mit sehr kleinen Kindern. Alle sprechen Deutsch. Wie meistens bleiben die Gruppen unter sich, doch waren alle den Kulturen gegenüber aufgeschlossen. Wir alle waren Ausländer. Es ist schön, das Anderssein in spannenden und harmonischen Gruppen erleben zu dürfen. Trotzdem war es interessant zu sehen, dass zum Schluß jeder für sich blieb, auch wenn alle die deutsche Sprache recht gut sprechen und verstehen.
Es war einfach schön mitzuerleben, dass Menschen verschiedener Herkunft friedlich und fröhlich miteinander feiern können.
Alles in allem war es ein gelungenes “Kirchenfest”, auf dem sich alle wohlfühlen konnten. Dem Katharinenpfarrer Pastor Busch ist ausdrücklich zu danken für sein Engagement zur Verständigung der Menschen untereinander.
Das ist Kirche.