Adieu, Manfred Pesditschek
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- Veröffentlicht: Sonntag, 14. Juni 2015 11:25
- Geschrieben von Heiderose Wanzelius
Adieu, Manfred Pesditschek
ein persönlich letzter Gruß einer Kollegin
Herr Pesditschek während der Siegerehrung - Matheolympiade 2011
Es ist schwer, die Dinge in Worte zu fassen, die uns verbunden haben. Vielleicht war’s die Liebe zur Mathematik, den Naturwissenschaften, der Traum von einer Sache, der Kampf für eine gerechtere Welt, der gegenseitige Respekt vor dem Anderssein, die Leidenschaft für die Menschen, die uns anvertraut ...
Alles hehre Ziele,
aber sei’s drum, am Ende zählt nur eines:
Sind wir unseren Zielen treu geblieben, haben unserer inneren Stimme vertraut und sind der Landkarte gefolgt, die für uns bestimmt ist?
Eines ist sicher: Sie, Herr Pesditschek, haben Ihre Zeit nicht in kleiner, abgegriffener Münze vergeudet und haben sich für ihre politischen Anschauungen kämpferisch ins Zeug gelegt. Stets geprägt von der Solidarität mit den Menschen haben Sie auch an ihrem ehemaligen Gymnasium, der Ricarda-Huch-Schule, pädagogische Akzente gesetzt und waren trotz alledem immer offen für neue Impulse und Anregungen.
Getragen von einer menschlichen Wärme wurde ich vor nunmehr zehn Jahren sehr herzlich im Kollegium aufgenommen, ein Seismograph für eine offene Atmosphäre, die nur vorherrscht, wenn der „Überbau“ stimmt. Während ich in der Vergangenheit manch einen Chef mit meinem Sosein überforderte, sprachen Sie mir statt dessen Mut zu und unterstützten mich in meinen Projekten. Dafür möchte ich Ihnen danken und hoffe, dass diese Worte nicht im Nirgendwo verhallen!
Auch wenn uns politisch manchmal Welten trennten, hat uns das Menschliche – der Respekt füreinander – stets zusammen geführt.