Die Braunschweiger Zeitung: Eine Zeitung für die Bürger und mit den Bürgern

Das ist doch ein guter Anfang. Die Braunschweiger Zeitung als Bürgerzeitung.

Dieser Weg wird nicht leicht sein, er wird kritisch begleitet werden, aber er ist richtig und spannend. Hier entwickelt sich hoffentlich etwas Gemeinsames, bei dem die BürgerInnen mit einbezogen werden. Das kann zu einer neuen publizischtisch demokratischen Kultur führen. Hier soll nicht nur die Lokalredaktion Verantwortung übernehmen, sondern auch die BürgerInnen, denn die sollen mitmachen. Das ist ungewohnt, und man wird auch sehen, ob wir BürgerInnen überhaupt reif dafür sind. Doch zunächst einmal "Herzlichen Glückwunsch". Die Hintergründe und Ziele der BZ lesen Sie hier im B-S: "1 Jahr und 10 Fragen. Henning Noske im Interview"

Bürgerbeteiligungen, Bürgerbegehren, Bürgeranhörungen das sind Begrifflichkeiten, die vor Jahren gar nicht denkbar waren. Da kommt das Gefühl der Mitsprache auf, des ernst genommen werden als LeserIn. Vor nicht so langer Zeit wurde die Zeitung noch ganz anders erlebt.

Schon einmal war von der Bürgerzeitung die Rede. Doch änderte sich nichts, weder Inhalt noch die Aufmachung. Nun soll es erkennbar anders werden, und das ist das wirklich Neue. Es gibt seit einer Woche das andere Aussehen, das andere Format. Vieles Äußere ist noch neu und gewöhnungsbedürftig. Die Seite Politik ist nach hinten verschoben. Gibt es noch den wichtigen "Hintergrund"? Wir werden es erfragen.

Selbstverständlich geht es um die Inhalte. Aber auch um die Art der Vermittlung an uns, die LeserInnen. Hier hatte die BZ schon seit einiger Zeit neue und wohltuende Akzente gesetzt. Deutlich wurde das an den Initiativen der Zeitung und die faire Berichterstattung z.B. bei Foren in den Stadtteilen, bei den Protestveranstaltungen wie bei den Zusammenkünften in Wenden/Thune und Waggum. Da hat sich sehr viel zum Besseren gewendet. Ebenfalls auffällig gut und sorgfältig sind die Berichte zum Asse-Drama und auch zur Schacht Konrad Problematik. Die Sorgen der Menschen werden erst genommen.

Die Lokalredaktion der Zeitung mit dem neuen Lokalchef Herrn Noske, sowie weitere junge Redakteure geben ein völlig anderes Bild ab. Erkennbar wird das auch an den klugen Befragungen unserer Stadtpolitiker.

Wer leistet sich diese Zeitung? Sehr viele aus der Gewohnheit heraus. Andere, auch Zugereiste interessieren sich für die örtlichen Ereignisse, Veranstaltungen, Kulturprogramme, Familienanzeigen auch auch über die Stadt hinaus. Es gibt ebenfalls BürgerInnen, die wissen wollen was mit ihrem Steuergeld passiert. Wer darüber entscheidet und warum so entschieden wird und nicht anders. Welche politischen Winkelzüge, Karrieregelüste und Eitelkeiten sind im Spiel? Sie interessieren sich für den Stadthaushalt und die Entscheidungsträger im Rat der Stadt. Es sind Menschen die politisch mitdenken, sich informieren und sich manchmal auch einbringen.

Viele MitbürgerInnen lesen nicht die Braunschweiger Zeitung, wie man in der Nachbarschaft oder gar im Freundeskreis erfahren kann. Sie haben einfach das Geld nicht dafür. Familien und auch Singles leben in nicht gut abgesicherten Verhältnissen. Anderen ist Vieles oft komplett egal, was um sie herum geschieht. Frei nach dem Motto: Ich kann ja doch nichts machen...

Das Herz der Braunschweiger Zeitung sind die Lokalseiten. Andere Infos zum Weltgeschehen holen sich politisch Interessierten aus dem Internet. Vielen reicht das Fernsehen, das Radio und andere Medien. Die NB liegt zweimal in der Woche im Treppenhaus. Doch diese Informationen sind keinesfalls ausreichend, um sich mit seiner Kommune zu beschäftigen, und schon gar nicht, wenn man auf eine Bürgerzeitung wert legt.

Ein weiterer Grund nicht die Zeitung zu lesen, sind ein großer Teil der Migranten, die lange hier mit uns leben. Sie lesen oft Zeitungen in ihrer Muttersprache. Das ist sehr schade, denn so kann man, ohne seine Identität aufzugeben, nur langsam heimischer werden.

"Wir kümmern uns um die Menschen" schreibt Herr Christian Niehaus, Geschäftsführer der Funke Mediengruppe. Hier entsteht ein nagelneues Druckzentrum. Das ist eine Investition in die Bürgerzeitung." Wir BürgerInnen sollten das ernst nehmen und mitmachen. Mit dem Zeitungslesen bekommt man Lust, vielleicht hier und dort sinnvoll an unserem Gemeinwesen mitzuwirken, als Bürger vor Ort und als aktiver Partner der Zeitung.